Elli Münich zum 100. Geburtstag

21. Januar 2014

Als Elli Münch am 19. Januar 1914 geboren wurde, waren ihre Chancen, als Frau jemals ein selbstbestimmtes Leben zu führen, denkbar gering. Konventionen, rechtliche Beschränkungen und gesellschaftliche Vorurteile engten Frauen im Kaiserreich massiv ein. Im November 1918 setzte die SPD das Wahlrecht für Frauen durch, an ihrem 5. Geburtstag, am 19. Januar 1919, durften Frauen zum ersten Mal auf Reichsebene wählen und durften auch gewählt werden.

1949, mit 35 Jahren, wurde sie dann „gleichberechtigt“ – zumindest in der Theorie. Ehe- und Familienrecht mussten dem verfassungsaufragt „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ angepasst werden. Aber die konservative Bundesregierung weigerte sich beharrlich, verfassungskonforme Veränderungen auf den Weg zu bringen. Erst 1958 gab es mit dem sogenannten Gleichberechtigungsgesetz Verbesserungen. Es dauerte noch bis 1977 bevor die SPD eine grundlegende Eherechtsreform durchsetzen konnte. Frauen waren jetzt weitgehend gleichberechtigt, durften und konnten also von Rechts wegen alles tun, was auch Männern zugestanden wurde. Konventionen, gesellschaftliche Vorurteile und Rollenmuster behindern Frauen aber nach wie vor.

Elli Münich war keine Frau in der ersten Reihe, die überregional agierte und lautstark Forderungen anmahnte, aber auch sie hat zweifellos Anteil am emanzipatorischen Fortschritt und an den Erfolgen der Sozialdemokratie für eine bessere Gesellschaft. Geprägt von einem sozialdemokratischen Elternhaus ist sie schon 1929, mit 15 Jahren in die Jugendorganisation der Partei eingetreten und hat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands auch in schwierigen Zeiten bis zu ihrem Tod im Dezember 2012 die Treue gehalten.

Wir danken Elli Münich für ihre Solidarität und ihre Treue zur Sozialdemokratie. Wir werden ihr ein ehrende Andenken bewahren.

Für den SPD OV Grombühl Dr. Dorothee Klinksiek, Vorsitzende Stadträtin Eva-Maria Fabisch-Uthe Laura Wallner stellvertr. Vorsitzende Für die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) Dr. Dorothee Klinksiek Stadträtin Eva-Maria Fabisch-Uthe

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