Theatersanierung: SPD fordert CSU zum Umdenken auf

04. November 2013

Kolbow mahnt zur Orientierung an den Realitäten

"Die Illusion der CSU-Fraktion, die anstehende Generalsanierung des Mainfranken Theaters in mehrjährigen Bauabschnitten bei sonst laufendem Spielbetrieb durchführen zu können ist wie eine Seifenblase geplatzt". Dies stellt der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Alexander Kolbow nach der Informationsfahrt von Stadträten und Mitgliedern der Stadtverwaltung zum Staatstheater Darmstadt fest. Dieses eindeutige Ergebnis müsse die Grundlage künftiger Stadtratsbeschlüsse sein. "Die klare Aussage des beauftragten Planers Professor Friedrich, dass ihre Idee undurchführbar sei, müsse die CSU-Fraktion auf den Boden der Tatsachen zurückholen," so Kolbow.

Ausdrücklich warnt der SPD-Fraktionschef vor Überlegungen, auf Grund dieser Aussage die Zusammenarbeit mit dem bisher beauftragten Planungsbüro zu beenden und ein neues Büro zu suchen, das die unrealistischen CSU Vorstellungen doch noch umsetzen soll. Dies verursache hohe vermeidbare Mehrkosten und bedeute allein schon wegen der erneut erforderlichen Ausschreibung erheblichen Zeitverlust, und führe vermutlich zu keinem anderen Ergebnis.

Sehr kritisch beurteilt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Hans Werner Loew den offenbar auch von der CSU befürworteten Vorschlag, den Vorplatz des Theaters zu überbauen. Dort soll die Übergangsspielstätte errichtet werden, die nach der Sanierung als Dauerhafte zweite Spielstätte genutzt werden könne. "Ein mehrstöckiges Gebäude auf dem Theatervorplatz bis auf Gehsteigbreite an die Theaterstraße und gegenüber ein 5-stöckiges Gebäude auf dem Kardinal-Faulhaber-Platz schafft städtebaulich eine völlig neue Situation. Mit den Vorstellungen zum Schutz des UNESCO-Weltkulturerbe Residenz erscheint dies außerordentlich schwer vereinbar".

Die SPD-Kommunalpolitiker fordern die CSU auf, bis zur Sondersitzung des Stadtrates am 5. Dezember neue zustimmungsfähige Positionen zu entwickeln: "Im Grunde wollen doch alle, dass ein Theaterkonzept von einer breiten Stadtratsmehrheit auch verlässlich getragen wird". Gelinge im Dezember keine Neuorientierung, wird sich erst der neue Stadtrat frühestens im nächsten Sommer mit der Theatersanierung befassen können. "Diese Aufgabe soll aber nicht, wie so manche andere, zum kommunalpolitischen Dauerbrenner werden", so Kolbow und Loew.

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