Hast du einen Opa – schick ihn nach Europa, spottete man am anfangs bei den Europawahlen. Nicht ganz zu unrecht. Opa reimte sich nicht nur gut auf Europa, Frauen kamen so gut wie nicht vor. Gerade mal 16,6% der Mitglieder im Europäischen Parlament waren Frauen. Gleichstellungspolitik!? – kein Thema. Das ist inzwischen anders: Heute wird das Europäische Parlament von den Parteien nicht mehr als „Austragsstüberl“ für altgediente Politiker gesehen. Europa ist ein eigenständiges Politikfeld geworden. Aktuell sind 35,8% aller Parlamentarier in Brüssel weiblich. Immer noch zu wenig, aber die Richtung stimmt. Heute treibt die EU Gleichstellung voran. Ohne die EU wäre Gleichstellung in den Jahren der konservativ geführten Bundesregierung in Deutschland völlig zum Stillstand gekommen.
Ein überzeugendes Beispiel für die neue Generation von EuropapolitikerInnen ist Kerstin Westphal. Für sie ist Gleichstellung Querschnittsaufgabe. Aber sie mischt sich natürlich auch direkt bei Gleichstellungsfragen ein.
Für die Richtlinie zur Frauenquote hat sie eine Reihe von Änderungsanträgen eingereicht. Kerstin Westphal betreue dieses Thema für die SPD-Delegation gemeinsam mit der Parlamentarischen Geschäftsführerin. Beide haben sie immer wieder deutlich gemacht: Die SPD will, dass diese Quote nicht zu einem Papiertiger verkommt, sondern wirklich greift!
Auf Einladung des norwegischen Parlamentes war unsere Europaabgeordnete 2011 in Oslo, um sich ein Bild von norwegischer Gleichstellungspolitik und ihren Erfolgen machen. Norwegen hat schon lange eine verbindliche und sanktionierte Frauenquote - geschadet hat dies den Unternehmen nicht!
Zusammen mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Bund Deutscher Juristinnen (djb) hat Kerstin Kerstin Westphal zwei Veranstaltung in Brüssel organisiert, um mit Verbands-, Unternehmens- und PolitikvertreterInnen aus Europa und Norwegen darüber zu diskutieren, wie man Frauenförderung auf europäischer Ebene gestalten kann und was von Norwegen zu lernen ist.
Mit der Kampagne “Equal Pay – It’s about Time” fordert sie mit den europäischen Genossinnen von der Europäischen Kommission, endlich für Lohngerechtigkeit zu sorgen . Warum sollte es zum Beispiel nicht auch eine/n KommissarIn für Gleichstellung geben?
Europa lohnt sich – gerade wenn es um Gleichstellungspolitik geht. Deshalb: geht zur Wahl!! Sprecht mit Verwandten, Bekannten, redet am Arbeitsplatz, bei Sport und Freizeit über die Europawahl.