Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) hat ihre Vorsitzende Dr. Dorothee Klinksiek und ihre Stellvertreterinnen Stadträtin Lore Koerber-Becker und Stadträtin Gisela Pfannes mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt.
Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake und Kathrin Nikolaus wurden als Beisitzerinnen wiedergewählt. Neu im Team sind Freya Altenhöner und Ines Zantopp.
Wir feiern in diesem Jahr 100 Jahre Frauenwahlrecht, aber noch immer sind Frauen in den Parlamenten nicht angemessen vertreten, kritisiert die neu gewählte Vorsitzende der Würzburger SPD Frauen, Dorothee Klinksiek. Deshalb fordert sie Parität, also quotierte, reißverschlossene Listen für alle Parteien, bei allen öffentlichen Wahlen.
Vor 45 Jahren wurde die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen gegründet, erinnert sich ihre Stellvertreterin Stadträtin Gisela Pfannes. Seitdem kämpfen wir für mehr Gleichstellung, aber unsere Ziel, uns selbst überflüssig zu machen, haben wir noch lange nicht erreicht.
Vor allem die Union verhindert immer wieder Fortschritte bei der Gleichstellung. Darin waren sich die SPD Frauen einig.
Als Beispiel nennt Stadträtin Lore Koerber-Becker das Rückkehrrecht in Vollzeit nach einer Familienpause, das die Union verhindert hat. Im neuen Koalitionsvertag hat die SPD eine Aufweichung der starren Haltung durchgesetzt. Aber das reicht nicht. Ein Rückkehrrecht soll es nur in Betrieben mit mindestens 45 Beschäftigten geben. Die meisten Frauen arbeiten aber in Klein- und Kleinstbetrieben, so Koerber-Becker.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – das ist eine uralte sozialdemokratische Forderung. Aber immer noch verdienen Frauen in Deutschland gut 20% weniger als Männer. Damit ist der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen so groß wie in fast keinem anderen EU Land, stellt Freya Altenhöner kritisch fest. Nur in Tschechien und Estland ist der Unterschied noch größer.
Das noch von Manuela Schwesig auf den Weg gebrachte Lohntransparenzgesetz ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, ergänzt Ines Zantopp, aber auch hier hat die Union eine weitergehende Regelung verhindert.
Kathrin Nikolaus vermisst eine breite gesellschaftspolitische Debatte zum Thema #me too. Machtmissbrauch durch sexualisierte Gewalt gibt es schließlich nicht nur bei Film und Fernsehen. Die Frauenhäuser sind voll und brauchen dringend mehr Geld für ihre Arbeit, aber die Staatsregierung lässt die Frauen im Regen steht, stellt sie fest.
Auch die SPD Frauen haben lange für eine Reform des §218 gekämpft. Jetzt wollen die Würzburger SPD Frauen den Kampf gegen §219a unterstützen. §219a muss weg, so die einhellige Meinung. Es muss möglich sein, sich über Abtreibungsmöglichkeiten und Abtreibungsmethoden zu informieren, auch im Internet – auch wenn die Union dagegen ist und auch, wenn die SPD Teil einer großen Koalition ist.
Es bleibt also noch viel zu tun bis die Gleichstellung erreicht ist. Deshalb fordern wir dazu auf:
Frauen! Macht von eurem Wahlrecht Gebrauch! Mischt euch ein! MACHT Politik!