19. März 2016: Tag der Lohngerechtigkeit - "Equal Pay Day"

17. März 2016

Bis zum 19. März 2016 müssen Frauen arbeiten, um so viel Geld in der Tasche zu haben wie Männer am 31.12.2015.

In Deutschland verdienen Frauen im Durchschnitt immer noch fast 22% weniger als Männer – damit gehört Deutschland innerhalb der EU zu den Schlusslichtern beim Thema Lohngerechtigkeit.

Der Tag der Lohngerechtigkeit macht mit verschiedenen Aktionen auf diesen Skandal aufmerksam.

Frauen arbeiten sehr viel häufiger in Teilzeit oder 450€-Jobs. Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) tritt seit langem für die 30-Stundenwoche für beide Elternteile ein, damit Väter und Mütter sich gemeinsam um Ihre Kinder kümmern können und Frauen nicht auf Teilzeitjobs ausweichen müssen.

450€-Jobs lehnt die AsF ab, weil sie genau wie Teilzeitarbeit Frauen in die Armutsfalle locken. Denn geringe Einkommen führen zu geringen Renten, von denen keine Frau leben kann.

Frauen entscheiden sich oft für schlecht bezahlte Berufe im Bereich Pflege und Erziehung. Dabei werden gerade in diesen Branchen Arbeitskräfte dringend gesucht. Erziehung und Pflege sind zukunftsorientierte Berufe. Die Bedeutung dieser Berufe für die Gesellschaft muss sich endlich auch in der Bezahlung widerspiegeln.

In Deutschland sind Löhne und Gehälter ein Tabuthema. Niemand weiß, was die Kolleginnen und Kollegen verdienen, Arbeitsverträge vierbieten z.T. sogar einen Informationsaustausch zum Einkommen.

Familienministerin Schwesig will mehr Transparenz schaffen: Unternehmen sollen offenlegen, was sie für eine bestimmte Position zu zahlen bereit sind. Die Belegschaft soll in Zukunft Auskunft über die Gehaltsstruktur in ihrem Betrieb erhalten. Informationen können laut Gesetzentwurf Betriebsrat und Beschäftigte erhalten.

Zudem will Schwesig eine Berichtspflicht für Unternehmen mit über 500 Beschäftigten einführen. So sollen finanzielle Benachteiligungen in den Betrieben offengelegt und dann korrigiert werden. Das ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, aber auch kleinere Bertriebe müssen eingebunden werden, denn Frauen arbeiten hauptsächlich in kleinen und mittelständischen Betrieben.

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